Nassim Azarzar - The Edge of the Forest, 2024 - Hotel Ladinia, Ortisei
Nassim Azarzar, The Edge of the Forest, 2024. Wallpainting. Variable Dimensions. Commissioned by Biennale Gherdëina 9. Photo by Tiberio Sorvillo
Nassim Azarzar untersucht visuelle und populäre Darstellungsformen im marokkanischen Kontext, und entwickelt daraus eine eigene Sprache zwischen Kunsthandwerk, Malerei, Grafikdesign und experimentellen Zugängen, in welcher die Komplexität seiner Identität als in Frankreich geborener Marokkaner ihren Ausdruck findet. Seit mehreren Jahren arbeitet er an einem Projekt mit dem Titel Bonne route, in dem er die dekorativen Praktiken auf Lastwagen untersucht, die Waren zwischen den Hafenstädten Tanger, Casablanca und Agadir und den marokkanischen Dörfern der Gebirgszüge des Atlas und des Rif transportieren. Daraus entwickelte er eine Bildsprache, die die nordafrikanische Landschaft mit abstrakten und figurativen Elementen in einem Zeichensystem verbindet.
Für die Außenfassade des historischen Hotel Ladinia im Ortskern von St. Ulrich, einer der traditionellen Ausstellungsräume von Biennale Gherdëina, entwickelte Nassim Azarzar auf der Basis von abstrakten Codes eine Fassadenmalerei mit dekorativem Charakter, welche von einer tiefen Verbundenheit des Menschen mit der Natur und dem Universum erzählt. Die visuelle Sprache dieser Arbeit hatte Nassim Azarzar im Rahmen eines längeren Forschungsprojektes in Marokko entwickelt. Die Darstellungen verknüpfen die Formen- und Farbenwelt Nordafrikas mit den Geschichten und der Landschaft des Dolomitengebietes. Ähnlich den Fliesen eines marokkanischen Mosaiks teilte Azarzar die Wandmalerei in Segmente ein, die miteinander zu einer größeren Erzählung zusammenfließen. So entstehen an der Außenfassade des Ladinia viele kleinere Fenster in eine andere Welt, in welcher sich die Legenden, Kulturen und Epochen zwischen dem Alpenraum und Nordafrika verbinden. (S.G.)
NASSIM AZARZAR
Nassim Azarzar (1989, France) researches decorative arts, painting, drawing, sculpture, graphic design, and experimental cinema. Before joining QANAT, a collective of artists and researchers exploring the political and poetic dimensions of water, in 2019, Azarzar co-founded and initiated multiple creative endeavours, amongst them: Atelier Superplus, a design studio operating between Paris, Bristol, and Tangier; Think Tanger, a platform dedicated to the exploration of the city of Tangier; and Atelier Kissaria, focused on experimental printing practices. Recent exhibitions include Malhoun, Marrakesh; LoftArt Gallery, Casablanca; Documenta 15, Kassel; Lot 219, Fès; ZKM Institut, Stuttgart; and Kulte Contemporary Art Center, Rabat. (S.G.)
Nassim Azarzar - The Edge of the Forest, 2024 - Hotel Ladinia, Ortisei
Nassim Azarzar, The Edge of the Forest, 2024. Wallpainting. Variable Dimensions. Commissioned by Biennale Gherdëina 9. Photo by Tiberio Sorvillo
Nassim Azarzar untersucht visuelle und populäre Darstellungsformen im marokkanischen Kontext, und entwickelt daraus eine eigene Sprache zwischen Kunsthandwerk, Malerei, Grafikdesign und experimentellen Zugängen, in welcher die Komplexität seiner Identität als in Frankreich geborener Marokkaner ihren Ausdruck findet. Seit mehreren Jahren arbeitet er an einem Projekt mit dem Titel Bonne route, in dem er die dekorativen Praktiken auf Lastwagen untersucht, die Waren zwischen den Hafenstädten Tanger, Casablanca und Agadir und den marokkanischen Dörfern der Gebirgszüge des Atlas und des Rif transportieren. Daraus entwickelte er eine Bildsprache, die die nordafrikanische Landschaft mit abstrakten und figurativen Elementen in einem Zeichensystem verbindet.
Für die Außenfassade des historischen Hotel Ladinia im Ortskern von St. Ulrich, einer der traditionellen Ausstellungsräume von Biennale Gherdëina, entwickelte Nassim Azarzar auf der Basis von abstrakten Codes eine Fassadenmalerei mit dekorativem Charakter, welche von einer tiefen Verbundenheit des Menschen mit der Natur und dem Universum erzählt. Die visuelle Sprache dieser Arbeit hatte Nassim Azarzar im Rahmen eines längeren Forschungsprojektes in Marokko entwickelt. Die Darstellungen verknüpfen die Formen- und Farbenwelt Nordafrikas mit den Geschichten und der Landschaft des Dolomitengebietes. Ähnlich den Fliesen eines marokkanischen Mosaiks teilte Azarzar die Wandmalerei in Segmente ein, die miteinander zu einer größeren Erzählung zusammenfließen. So entstehen an der Außenfassade des Ladinia viele kleinere Fenster in eine andere Welt, in welcher sich die Legenden, Kulturen und Epochen zwischen dem Alpenraum und Nordafrika verbinden. (S.G.)
NASSIM AZARZAR
Nassim Azarzar (1989, France) researches decorative arts, painting, drawing, sculpture, graphic design, and experimental cinema. Before joining QANAT, a collective of artists and researchers exploring the political and poetic dimensions of water, in 2019, Azarzar co-founded and initiated multiple creative endeavours, amongst them: Atelier Superplus, a design studio operating between Paris, Bristol, and Tangier; Think Tanger, a platform dedicated to the exploration of the city of Tangier; and Atelier Kissaria, focused on experimental printing practices. Recent exhibitions include Malhoun, Marrakesh; LoftArt Gallery, Casablanca; Documenta 15, Kassel; Lot 219, Fès; ZKM Institut, Stuttgart; and Kulte Contemporary Art Center, Rabat. (S.G.)