Julius von Bismarck - Beatle On A Horse, 2024 - Strada Rezia, Ortisei
Julius von Bismarck, Beatle On A Horse, 2024. Stone Pine Wood. 444 x 125 x 233 cm. Commissioned by Biennale Gherdëina 9. Supported by IFA - Institut für Auslandsbeziehungen. Photo by Tiberio Sorvillo
In seinen Arbeiten untersucht Julius von Bismarck die Idee der Natur als kulturelles Erzeugnis und soziale Fiktion. Seine Recherchen sind untrennbar mit der wissenschaftlichen Forschung verbunden, und nehmen verschiedene Formen an: von Skulpturen bis zu Fotografien, von Installationen bis zu Videos zu performativen Aktionen. In einer seiner jüngsten Arbeit - The Elephant in the Room (2023) - hat der Künstler ein Reiterdenkmal von Otto von Bismarck, - eine Nachbildung einer öffentlichen Skulptur in Bremen, - einer präparierten Giraffe gegenübergestellt, die beide auf einem Sockel stehen. Unerwartet fallen beide Statuen in sich zusammen, zerlegen sich, bis sie fast umfallen, um sich anschließend wieder zu einer ganzen Skulptur zusammenzusetzen. Das Projekt dekonstruiert buchstäblich und konzeptuell die Idee des Denkmals und konzentriert sich auf zwei gegensätzliche Mythologien: jene der deutschen Geschichte und jene der durch die Linse des Exotismus gelesenen Natur.
Für The Parliament of Marmots entwarf von Bismarck ein neues Reiterstandbild, das im Zentrum von St. Ulrich aufgestellt wurde. Statt eines siegreichen Kriegers reitet ein stolzer Borkenkäfer im Sattel, ein kleiner, in der Natur vorkommender Schädling, der aufgrund der globalen Erwärmung und menschlicher (Un-)Tätigkeit in den letzten Jahren die Wälder der Dolomiten heimgesucht und das Absterben ganzer Waldgebiete verursacht hat. Indem er das Insekt als Eroberer darstellt, thematisiert der Künstler mit dem reitenden Borkenkäfer den Menschen als eine der größten Plagen für seine eigene Umwelt. (M.P.)
JULIUS VON BISMARCK
Julius von Bismarck (1983, Breisach am Rhein, Germany) grew up in Riyadh, Saudi Arabia and currently lives in Berlin and Switzerland. The negotiation of nature as a socially constructed fiction is a core focus of his work. He completed his studies at the Universität der Künste Berlin, Hunter College in New York, USA, and the Institute for Spatial Experiments. Recent solo shows include: Berlinische Galerie, Berlin; Bundeskunsthalle Bonn; and Palais de Tokyo, Paris. He also took part in various group exhibitions, amongst them: Sprengel Museum, Hannover; Mercosul Biennale, Porto Alegre; Berghain, Berlin; Schirn Kunsthalle, Frankfurt/Main; Antarctic Biennale and Venice Architecture Biennale. In 2008, he was awarded the Prix Ars Electronica and was the first Artist in Residence at CERN, the European Organization for Nuclear Research, in 2012.
Julius von Bismarck - Beatle On A Horse, 2024 - Strada Rezia, Ortisei
Julius von Bismarck, Beatle On A Horse, 2024. Stone Pine Wood. 444 x 125 x 233 cm. Commissioned by Biennale Gherdëina 9. Supported by IFA - Institut für Auslandsbeziehungen. Photo by Tiberio Sorvillo
In seinen Arbeiten untersucht Julius von Bismarck die Idee der Natur als kulturelles Erzeugnis und soziale Fiktion. Seine Recherchen sind untrennbar mit der wissenschaftlichen Forschung verbunden, und nehmen verschiedene Formen an: von Skulpturen bis zu Fotografien, von Installationen bis zu Videos zu performativen Aktionen. In einer seiner jüngsten Arbeit - The Elephant in the Room (2023) - hat der Künstler ein Reiterdenkmal von Otto von Bismarck, - eine Nachbildung einer öffentlichen Skulptur in Bremen, - einer präparierten Giraffe gegenübergestellt, die beide auf einem Sockel stehen. Unerwartet fallen beide Statuen in sich zusammen, zerlegen sich, bis sie fast umfallen, um sich anschließend wieder zu einer ganzen Skulptur zusammenzusetzen. Das Projekt dekonstruiert buchstäblich und konzeptuell die Idee des Denkmals und konzentriert sich auf zwei gegensätzliche Mythologien: jene der deutschen Geschichte und jene der durch die Linse des Exotismus gelesenen Natur.
Für The Parliament of Marmots entwarf von Bismarck ein neues Reiterstandbild, das im Zentrum von St. Ulrich aufgestellt wurde. Statt eines siegreichen Kriegers reitet ein stolzer Borkenkäfer im Sattel, ein kleiner, in der Natur vorkommender Schädling, der aufgrund der globalen Erwärmung und menschlicher (Un-)Tätigkeit in den letzten Jahren die Wälder der Dolomiten heimgesucht und das Absterben ganzer Waldgebiete verursacht hat. Indem er das Insekt als Eroberer darstellt, thematisiert der Künstler mit dem reitenden Borkenkäfer den Menschen als eine der größten Plagen für seine eigene Umwelt. (M.P.)
JULIUS VON BISMARCK
Julius von Bismarck (1983, Breisach am Rhein, Germany) grew up in Riyadh, Saudi Arabia and currently lives in Berlin and Switzerland. The negotiation of nature as a socially constructed fiction is a core focus of his work. He completed his studies at the Universität der Künste Berlin, Hunter College in New York, USA, and the Institute for Spatial Experiments. Recent solo shows include: Berlinische Galerie, Berlin; Bundeskunsthalle Bonn; and Palais de Tokyo, Paris. He also took part in various group exhibitions, amongst them: Sprengel Museum, Hannover; Mercosul Biennale, Porto Alegre; Berghain, Berlin; Schirn Kunsthalle, Frankfurt/Main; Antarctic Biennale and Venice Architecture Biennale. In 2008, he was awarded the Prix Ars Electronica and was the first Artist in Residence at CERN, the European Organization for Nuclear Research, in 2012.