Marianne Fahmy - Atlas, 2020 - Spazio Ferdinand Stuflesser, Pontives
Marianne Fahmy, Atlas, 2020. HD Film, 4’30’’. Courtesy of the Artist
Marianne Fahmys Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle von Geschichte, Fiktion und Mythologie. In ihren jüngsten Videoarbeiten beschäftigt sie sich mit der Geschichte des Wassers in ihrem Heimatland Ägypten und wie dieses die nationalistische Idee des Landes prägte. In What Things May Come (2019) stellt sich die Künstlerin eine mögliche Überflutung der Stadt Alexandria vor, in der sie lebt, und erzählt die Geschichte eines Volkes, das vor der großen Flut in Ägypten flieht, um eine geheime Basis in der Wüste Sahara zu bewohnen, die darauf vorbereitet ist, die neue Gesellschaft aufzunehmen. Die Künstlerin interessiert sich besonders für zwei entgegengesetzte Landschaften, die Wüste und das Meer, die als von der Menschheit noch weitgehend unerforschte Entitäten gesehen werden und daher Träger von Geheimnissen, Magie und potenziellen Möglichkeiten sind.
Der Film Atlas (2020), der in Pontives zu sehen ist, ist Teil einer Serie, die die Geschichte der Kontrolle des Meeres und den Wettlauf der dominierenden Länder um seine - unmögliche - Kolonisierung hinterfragt. Der Titel ist nach einem der Titanen der griechischen Mythologie benannt, und bezieht sich gleichzeitig auf das größte Gebirge Nordafrikas, den Atlas, der sich durch Marokko, Algerien und Tunesien zieht und als geologische Grenze zwischen dem Mittelmeer und der Wüste Sahara fungiert. Kartographen zogen imaginäre Grenzen, die die entdeckten Gebiete von jenen unerforschten Orten trennten, von welchen die Seefahrer annahmen, dass sie von monströsen Kreaturen bewohnt wurden. Diese waren im 16. Jahrhundert sogar auf Karten im Theatrum orbis terrarum des flämischen Kartographen Abraham Ortelius abgebildet worden. Der Film nimmt die Form eines antiken Mythos an, und greift Themen wie die Migration auf dem Seeweg und die Hoheit der nationalen Grenzen auf, um unsere Wissbegierde in Bezug auf die Natur und den Einfluss, den unser Forschergeist auf unsere Welt hat, zu hinterfragen. (M.P.)
MARIANNE FAHMY
Marianne Fahmy (1992, Alexandria, Egypt) works with film and installation using ‘parafiction’ to chart new cartographies of and emotion. Recent exhibitions and film screenings include Sharjah Biennale; Bozar Centre for Fine Arts, Brussels; Middle East Institute, Washington DC; Yapı Kredi Culture Centre, Istanbul; Lois & Richard Rosenthal Center for Contemporary Art, Ohio; Warwick Arts Centre; Casa Arabe, Madrid / Cordoba and Postmasters Gallery, New York; MAGA Museum of Contemporary art, Gallarate; Nurnberg Contemporary Art Museum; Contemporary Image Collective, Cairo; Sharjah Film Festival; 7th Yokohama Triennial, Manifesta 13, Mediterranea 19 Young Artists Biennale; Havana Biennale; and Dakar Biennale. She is the recipient of the 2021 Prince Claus Fund seed award and 2024 Prince Claus Mentorship Award: Cultural & Artistic Responses to the Environmental Crisis. Her work is in the collection of Frac Bretagne, Rennes and Sharjah Foundation, UAE.
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Marianne Fahmy - Atlas, 2020 - Spazio Ferdinand Stuflesser, Pontives
Marianne Fahmy, Atlas, 2020. HD Film, 4’30’’. Courtesy of the Artist
Marianne Fahmys Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle von Geschichte, Fiktion und Mythologie. In ihren jüngsten Videoarbeiten beschäftigt sie sich mit der Geschichte des Wassers in ihrem Heimatland Ägypten und wie dieses die nationalistische Idee des Landes prägte. In What Things May Come (2019) stellt sich die Künstlerin eine mögliche Überflutung der Stadt Alexandria vor, in der sie lebt, und erzählt die Geschichte eines Volkes, das vor der großen Flut in Ägypten flieht, um eine geheime Basis in der Wüste Sahara zu bewohnen, die darauf vorbereitet ist, die neue Gesellschaft aufzunehmen. Die Künstlerin interessiert sich besonders für zwei entgegengesetzte Landschaften, die Wüste und das Meer, die als von der Menschheit noch weitgehend unerforschte Entitäten gesehen werden und daher Träger von Geheimnissen, Magie und potenziellen Möglichkeiten sind.
Der Film Atlas (2020), der in Pontives zu sehen ist, ist Teil einer Serie, die die Geschichte der Kontrolle des Meeres und den Wettlauf der dominierenden Länder um seine - unmögliche - Kolonisierung hinterfragt. Der Titel ist nach einem der Titanen der griechischen Mythologie benannt, und bezieht sich gleichzeitig auf das größte Gebirge Nordafrikas, den Atlas, der sich durch Marokko, Algerien und Tunesien zieht und als geologische Grenze zwischen dem Mittelmeer und der Wüste Sahara fungiert. Kartographen zogen imaginäre Grenzen, die die entdeckten Gebiete von jenen unerforschten Orten trennten, von welchen die Seefahrer annahmen, dass sie von monströsen Kreaturen bewohnt wurden. Diese waren im 16. Jahrhundert sogar auf Karten im Theatrum orbis terrarum des flämischen Kartographen Abraham Ortelius abgebildet worden. Der Film nimmt die Form eines antiken Mythos an, und greift Themen wie die Migration auf dem Seeweg und die Hoheit der nationalen Grenzen auf, um unsere Wissbegierde in Bezug auf die Natur und den Einfluss, den unser Forschergeist auf unsere Welt hat, zu hinterfragen. (M.P.)
MARIANNE FAHMY
Marianne Fahmy (1992, Alexandria, Egypt) works with film and installation using ‘parafiction’ to chart new cartographies of and emotion. Recent exhibitions and film screenings include Sharjah Biennale; Bozar Centre for Fine Arts, Brussels; Middle East Institute, Washington DC; Yapı Kredi Culture Centre, Istanbul; Lois & Richard Rosenthal Center for Contemporary Art, Ohio; Warwick Arts Centre; Casa Arabe, Madrid / Cordoba and Postmasters Gallery, New York; MAGA Museum of Contemporary art, Gallarate; Nurnberg Contemporary Art Museum; Contemporary Image Collective, Cairo; Sharjah Film Festival; 7th Yokohama Triennial, Manifesta 13, Mediterranea 19 Young Artists Biennale; Havana Biennale; and Dakar Biennale. She is the recipient of the 2021 Prince Claus Fund seed award and 2024 Prince Claus Mentorship Award: Cultural & Artistic Responses to the Environmental Crisis. Her work is in the collection of Frac Bretagne, Rennes and Sharjah Foundation, UAE.