Katia Kameli - Huppe, 2022 and The canticle of the birds, variation, 2023 - Spazio Ferdianand Stuflesser, Pontives
Katia Kameli, Huppe, 2022. Sound sculpture, chromatic ocarina, tablature in C attached, sandstone grog. Courtesy of the Artist. Photo by Tiberio Sorvillo
Katia Kameli, The canticle of the birds, variation, 2023. Film UHD, 5.1, 25’. Courtesy of the Artist. Photo by Tiberio Sorvillo
Die Arbeit der französisch-algerischen Künstlerin Katia Kameli ist eng mit ihrer eigenen Herkunft und den verschiedenen Kulturen verbunden, die ihre Identität ausmachen. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen erforscht sie in ihren Werken die “Zwischenbereiche”, in denen die traditionelle auf die zeitgenössische Kultur trifft, wobei sie sich vor allem auf Gebiete wie Afrika, den Nahen Osten und den Mittelmeerraum konzentriert. Durch Sound, Video und Fotografie arbeitet die Künstlerin wie eine Über setzerin, indem sie Sprachen und Identitäten vermischt und eine neue hybride Ausdrucksweise schafft.
Das in Pontives gezeigte Werk, Huppe (2022), ist eine Klangskulptur, die Teil einer choralen Skulpturengruppe ist, die anlässlich der Ausstellung im Zentrum für zeitgenössische Kunst La Criée mit dem Titel Le Cantique des oiseaux (Der Gesang der Vögel) entstand. Der Titel der Ausstellung stammt aus der jüngsten Übersetzung (herausgegeben von Leili Anvar) des Gedichts des persischen Autors Farîd-ud-Dîn ‘Attâr aus dem 12. Jahrhundert. Der Text erzählt von der Reise eines Schwarms verschiedener Vögel, angeführt von dem weisesten unter ihnen, dem Wiedehopf (persisch: hodhod), auf der Suche nach Simorgh, einem mythologischen Wesen der persischen Tradition, das auf dem Gipfel des mythischen Berges Qaf leben soll. Auf dieser Reise durch sieben Täler, die nichts anderes als eine Metapher für das Leben ist, lassen einige der Vögel ihre Gefährten im Stich, und nur etwa dreißig erreichen das Ende der Reise und erkennen, dass Simorgh ihr eigenes Spiegelbild ist. Kameli übersetzt den Text des Gedichts in eine Schar von Keramikvögeln unterschiedlicher Größe, von denen jeder eine eigene Melodie erzeugt, welche von der Künstlerin zu einem Chor zusammengefügt wird, der wiederum für Selbstfindung und kollektives Handeln stehen kann. (M.P.)
KATIA KAMELI
Katia Kameli (1973, Clermont-Ferrand, France) considers herself a translator who rewrites stories extending meanings and forms. Recent solo exhibitions include Institut für Auslandsbeziehungen Gallery, Stuttgart and Berlin; Institut des Cultures d’Islam, and Bétonsalon - Centre d’art et de recherche, Paris; Le Domaine du Rayol - Le Jardin des Méditerranées, Rayol; La Criée, Rennes; FRAC Provence-Alpes-Côte d’Azur, Marseille; Kalmar Konstmuseum; Kunsthalle Münster. Amongst her collective exhibitions: Kulturni centar Beograda, Belgrade; City of Women Festival, Ljubljana; Biennale de Dakar; Centre Pompidou, Paris; Mucem, Marseille; Biennale de Marrakech. Nominated for the AWARE prize and winner of the Les Mondes Nouveaux program in 2022, her works are part of a number of public collections including Center Georges Pompidou and CNAP, Center National des Arts Plastiques, Paris; FRAC Hauts-de-France, Dunkirk; FRAC Poitou-Charentes, Angoulême; FRAC PACA, Marseille; and BPS22, Charleroi.
Katia Kameli - Huppe, 2022 and The canticle of the birds, variation, 2023 - Spazio Ferdianand Stuflesser, Pontives
Katia Kameli, Huppe, 2022. Sound sculpture, chromatic ocarina, tablature in C attached, sandstone grog. Courtesy of the Artist. Photo by Tiberio Sorvillo
Katia Kameli, The canticle of the birds, variation, 2023. Film UHD, 5.1, 25’. Courtesy of the Artist. Photo by Tiberio Sorvillo
Die Arbeit der französisch-algerischen Künstlerin Katia Kameli ist eng mit ihrer eigenen Herkunft und den verschiedenen Kulturen verbunden, die ihre Identität ausmachen. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen erforscht sie in ihren Werken die “Zwischenbereiche”, in denen die traditionelle auf die zeitgenössische Kultur trifft, wobei sie sich vor allem auf Gebiete wie Afrika, den Nahen Osten und den Mittelmeerraum konzentriert. Durch Sound, Video und Fotografie arbeitet die Künstlerin wie eine Über setzerin, indem sie Sprachen und Identitäten vermischt und eine neue hybride Ausdrucksweise schafft.
Das in Pontives gezeigte Werk, Huppe (2022), ist eine Klangskulptur, die Teil einer choralen Skulpturengruppe ist, die anlässlich der Ausstellung im Zentrum für zeitgenössische Kunst La Criée mit dem Titel Le Cantique des oiseaux (Der Gesang der Vögel) entstand. Der Titel der Ausstellung stammt aus der jüngsten Übersetzung (herausgegeben von Leili Anvar) des Gedichts des persischen Autors Farîd-ud-Dîn ‘Attâr aus dem 12. Jahrhundert. Der Text erzählt von der Reise eines Schwarms verschiedener Vögel, angeführt von dem weisesten unter ihnen, dem Wiedehopf (persisch: hodhod), auf der Suche nach Simorgh, einem mythologischen Wesen der persischen Tradition, das auf dem Gipfel des mythischen Berges Qaf leben soll. Auf dieser Reise durch sieben Täler, die nichts anderes als eine Metapher für das Leben ist, lassen einige der Vögel ihre Gefährten im Stich, und nur etwa dreißig erreichen das Ende der Reise und erkennen, dass Simorgh ihr eigenes Spiegelbild ist. Kameli übersetzt den Text des Gedichts in eine Schar von Keramikvögeln unterschiedlicher Größe, von denen jeder eine eigene Melodie erzeugt, welche von der Künstlerin zu einem Chor zusammengefügt wird, der wiederum für Selbstfindung und kollektives Handeln stehen kann. (M.P.)