Laurent Le Deunff - Chouette des neiges, Crocodile, Escargot, 2024 - Biennale Gherdëina Office, Pontives
Laurent Le Deunff, Chouette des neiges, Crocodile, Escargot, 2024. Installation with Concrete Sculptures, Earth, Tree Bark, Dead Leaves, Moss and Various Species of green Plants and Saplings. Variable Dimensions. Courtesy of the Artist and Semiose, Paris. Photo by Tiberio Sorvillo
Laurent Le Deunff hat eine ausgeprägte Vorliebe für traditionelle Techniken aus der Welt des Kunsthandwerks, wobei er das Auge der Betrachter*innen oft durch die Diskrepanz zwischen den verwendeten Materialien und den dargestellten Objekten täuscht. Er realisiert häufig raumbezogene Installationen, in denen er bildhauerischen und zeichnerischen Werke kombiniert, so wie in My Prehistoric Past (2022), wo er in Museen übliche naturwissenschaftliche Darstellungsformen wie Dioramen, Trompe-l’oeils und Kuriositätenkabinetten untersuchte, indem er seine Skulpturen, Zeichnungen und Flachreliefs in immersive Landschaften einbettete. In einem Spiel von überraschenden Formen, Materialien und Maßstäben erzeugt Le Deunff Bilder und Geschichten, und stellt dabei Begriffe wie Nachbildung und “Fake” zwischen handwerklicher und industrieller Produktion sowie zwischen profanen und sakralen Bedeutungen in Frage.
Im Eingangsbereich des Büros von Biennale Gherdëina in Pontives realisierte Laurent Le Deunff als Fortführung seiner 2021 realisierten Installation The Mystery of Sculpting Cats eine märchenhafte Waldszene mit Erde und Baumrinden, abgestorbenen Blättern, Moos und verschiedenen Grünpflanzen und jungen Bäumen. Die Besucher*innen, die in die oberen Ausstellungsräume gehen, bewegen sich auf kleinen Wegen zwischen dem erdigen Boden und einer Reihe von drei Tierköpfen, die der Künstler auf grabmalähnlichen Sockeln positioniert hat, so eine Schnee-Eule, ein Krokodil und eine Schnecke. Diese wurden in der im Frankreich des 19. Jahrhunderts gebräuchlichen Dekorationstechnik des Rocailles hergestellt, in welcher Beton so geschnitzt wird, dass die Objekte aussehen, als wären sie aus Holz. In diesem unwirklichen Szenario versetzt uns die Verwendung dieses Faux-Bois-Stils in eine Welt zwischen Haustierfriedhof, Groteske und kitschiger Gartendekoration. Die Konstruktion dieses kleinen Parks im Inneren eines modernen Gebäudes in der Industriezone von Gröden, in diesem Tal, das neben der wun derbaren Naturlandschaft auch durch seine jahrhundertelange Tradition der Holzschnitzerei bekannt ist, erinnert uns daran, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen. (S.G.)
LAURENT LE DEUNFF
Laurent Le Deunff (1977, Talence, France) lives and works in Bordeaux. In his works a bestiary of dolphins, slugs, moles, seahorses and bears brings together a wide variety of creatures without any hint of hierarchy of species. He has presented his works at La Halle des Bouchers, Vienne; Carré Scène nationale, Château-Gontier, Musée d’Art Moderne Paris and FRAC Île-de-France, Paris; FRAC Normandie Caen; MOCO, Montpellier; FRAC Poitou-Charentes, Angoulême; FRAC Nouvelle Aquitaine MÉCA, Bordeaux; and MRAC Occitanie, Sérignan. His work is part of the collections of the Musée d’Art Moderne de Paris and FRAC Île-de-France, Paris; MRAC Occitanie, Sérignan; CAPC, Bordeaux; FRAC Nouvelle-Aquitaine MÉCA, Bordeaux; FRAC Artothèque Nouvelle Aquitaine, Limoges; and FRAC Normandie Caen.
Laurent Le Deunff - Chouette des neiges, Crocodile, Escargot, 2024 - Biennale Gherdëina Office, Pontives
Laurent Le Deunff, Chouette des neiges, Crocodile, Escargot, 2024. Installation with Concrete Sculptures, Earth, Tree Bark, Dead Leaves, Moss and Various Species of green Plants and Saplings. Variable Dimensions. Courtesy of the Artist and Semiose, Paris. Photo by Tiberio Sorvillo
Laurent Le Deunff hat eine ausgeprägte Vorliebe für traditionelle Techniken aus der Welt des Kunsthandwerks, wobei er das Auge der Betrachter*innen oft durch die Diskrepanz zwischen den verwendeten Materialien und den dargestellten Objekten täuscht. Er realisiert häufig raumbezogene Installationen, in denen er bildhauerischen und zeichnerischen Werke kombiniert, so wie in My Prehistoric Past (2022), wo er in Museen übliche naturwissenschaftliche Darstellungsformen wie Dioramen, Trompe-l’oeils und Kuriositätenkabinetten untersuchte, indem er seine Skulpturen, Zeichnungen und Flachreliefs in immersive Landschaften einbettete. In einem Spiel von überraschenden Formen, Materialien und Maßstäben erzeugt Le Deunff Bilder und Geschichten, und stellt dabei Begriffe wie Nachbildung und “Fake” zwischen handwerklicher und industrieller Produktion sowie zwischen profanen und sakralen Bedeutungen in Frage.
Im Eingangsbereich des Büros von Biennale Gherdëina in Pontives realisierte Laurent Le Deunff als Fortführung seiner 2021 realisierten Installation The Mystery of Sculpting Cats eine märchenhafte Waldszene mit Erde und Baumrinden, abgestorbenen Blättern, Moos und verschiedenen Grünpflanzen und jungen Bäumen. Die Besucher*innen, die in die oberen Ausstellungsräume gehen, bewegen sich auf kleinen Wegen zwischen dem erdigen Boden und einer Reihe von drei Tierköpfen, die der Künstler auf grabmalähnlichen Sockeln positioniert hat, so eine Schnee-Eule, ein Krokodil und eine Schnecke. Diese wurden in der im Frankreich des 19. Jahrhunderts gebräuchlichen Dekorationstechnik des Rocailles hergestellt, in welcher Beton so geschnitzt wird, dass die Objekte aussehen, als wären sie aus Holz. In diesem unwirklichen Szenario versetzt uns die Verwendung dieses Faux-Bois-Stils in eine Welt zwischen Haustierfriedhof, Groteske und kitschiger Gartendekoration. Die Konstruktion dieses kleinen Parks im Inneren eines modernen Gebäudes in der Industriezone von Gröden, in diesem Tal, das neben der wun derbaren Naturlandschaft auch durch seine jahrhundertelange Tradition der Holzschnitzerei bekannt ist, erinnert uns daran, dass die Dinge nicht immer so sind, wie sie scheinen. (S.G.)
LAURENT LE DEUNFF
Laurent Le Deunff (1977, Talence, France) lives and works in Bordeaux. In his works a bestiary of dolphins, slugs, moles, seahorses and bears brings together a wide variety of creatures without any hint of hierarchy of species. He has presented his works at La Halle des Bouchers, Vienne; Carré Scène nationale, Château-Gontier, Musée d’Art Moderne Paris and FRAC Île-de-France, Paris; FRAC Normandie Caen; MOCO, Montpellier; FRAC Poitou-Charentes, Angoulême; FRAC Nouvelle Aquitaine MÉCA, Bordeaux; and MRAC Occitanie, Sérignan. His work is part of the collections of the Musée d’Art Moderne de Paris and FRAC Île-de-France, Paris; MRAC Occitanie, Sérignan; CAPC, Bordeaux; FRAC Nouvelle-Aquitaine MÉCA, Bordeaux; FRAC Artothèque Nouvelle Aquitaine, Limoges; and FRAC Normandie Caen.