Tobias Tavella - Nomadic Drum, 2024 - Castel Gardena/Fischburg
Tobias Tavella, Nomadic Drum, 2024. Mixed Media. Variable Dimensions. Commissioned by Museion, Museum for Modern and Contemporary Art, Bolzano and Biennale Gherdëina 9. Photo by Tiberio Sorvillo
Die installativen Arbeiten von Tobias Tavella bestehen überwiegend aus natürlichen Materialien wie Baumstämmen, Knochen, Blättern und Ästen, die er in der freien Natur findet und in umfangreichen, oft raumfüllenden Kompositionen und Ensembles zusammen mit verschiedenen industriellen Materialien sowie gefundenen Gebrauchsobjekten in Beziehung setzt. So auch in seiner mobilen Installation Branches (2021), in der er von Flechten um wachsene Ulmenzweige wie ein Mobile von der Decke hängen ließ. Dieses war durch Fäden mit Metallrohren verbunden, und drehte sich langsam in exzentrischen Kreisen, ausgelöst durch leichte Bewegungen der Luft, sobald sich Besucher*innen der Installation näherten. Eine Erkundung des Vergehens der Zeit, und zugleich ein Tanz zwischen organischen und künstlichen Elementen.
Für The Parliament of Marmots realisierte Tavella in Zusammenarbeit zwischen Museion Bozen und Biennale Gherdëina zwei mehrteilige modulare Installationen, bestehend aus einer überdimensionalen Trommel, einem modularen Gerüst und Elementen aus der Natur. Dabei recycelte er unterschiedlich große, im Wald zurückgelassene Satellitenschüsseln, und verlieh diesen ausrangierten technischen Geräten ein neues Leben, indem er sie zu Musikinstrumenten umfunktionierte, die von den Besucher*innen frei bespielt werden können. Als nomadisches Objekt wandert die Trommel während der Zeit der Biennale, und wird zwischenzeitlich auch auf Juac, einem idyllischen Ort inmitten des Weltnaturerbes der Dolomiten, zu sehen sein, wo die Trommel auch die Funktion eines Unterstandes und Wetterschutzes annehmen wird. In diesem widerständigen Akt der Umdeutung und Neudefinition spürt Tobias Tavella neuen Möglichkeiten nach, die sich in der Vereinigung und Gegenüberstellung von Objekten zwischen Technik und Natur ergeben, und kreiert Ensembles voller Schönheit und Poesie. (S.G.)
TOBIAS TAVELLA
Tobias Tavella (1990, Bressanone, Italy) works and lives between Bolzano and La Val in Val Badia, where he finds inspiration from the unique landscapes of both urban and rural environments. His work intersects with the fields of environmental and spatial perception. Tavella studied at the University of Arts in Berlin. His exhibitions include Museion - Museum of Modern Art, Bolzano; Galleria Doris Ghetta, Milan; Museum Ladin, San Martino in Badia; Galleria Civica Bressanone; and Tublà da Nives, Selva di Val Gardena.
Tobias Tavella - Nomadic Drum, 2024 - Castel Gardena/Fischburg
Tobias Tavella, Nomadic Drum, 2024. Mixed Media. Variable Dimensions. Commissioned by Museion, Museum for Modern and Contemporary Art, Bolzano and Biennale Gherdëina 9. Photo by Tiberio Sorvillo
Die installativen Arbeiten von Tobias Tavella bestehen überwiegend aus natürlichen Materialien wie Baumstämmen, Knochen, Blättern und Ästen, die er in der freien Natur findet und in umfangreichen, oft raumfüllenden Kompositionen und Ensembles zusammen mit verschiedenen industriellen Materialien sowie gefundenen Gebrauchsobjekten in Beziehung setzt. So auch in seiner mobilen Installation Branches (2021), in der er von Flechten um wachsene Ulmenzweige wie ein Mobile von der Decke hängen ließ. Dieses war durch Fäden mit Metallrohren verbunden, und drehte sich langsam in exzentrischen Kreisen, ausgelöst durch leichte Bewegungen der Luft, sobald sich Besucher*innen der Installation näherten. Eine Erkundung des Vergehens der Zeit, und zugleich ein Tanz zwischen organischen und künstlichen Elementen.
Für The Parliament of Marmots realisierte Tavella in Zusammenarbeit zwischen Museion Bozen und Biennale Gherdëina zwei mehrteilige modulare Installationen, bestehend aus einer überdimensionalen Trommel, einem modularen Gerüst und Elementen aus der Natur. Dabei recycelte er unterschiedlich große, im Wald zurückgelassene Satellitenschüsseln, und verlieh diesen ausrangierten technischen Geräten ein neues Leben, indem er sie zu Musikinstrumenten umfunktionierte, die von den Besucher*innen frei bespielt werden können. Als nomadisches Objekt wandert die Trommel während der Zeit der Biennale, und wird zwischenzeitlich auch auf Juac, einem idyllischen Ort inmitten des Weltnaturerbes der Dolomiten, zu sehen sein, wo die Trommel auch die Funktion eines Unterstandes und Wetterschutzes annehmen wird. In diesem widerständigen Akt der Umdeutung und Neudefinition spürt Tobias Tavella neuen Möglichkeiten nach, die sich in der Vereinigung und Gegenüberstellung von Objekten zwischen Technik und Natur ergeben, und kreiert Ensembles voller Schönheit und Poesie. (S.G.)