Valentina Furian - Centauro, 2023 - Garage, Pontives
Valentina Furian, Centauro, 2023. HD Video, Color, Stereo Sound. Courtesy the Artist and Fundación PROA. Photo by Tiberio Sorvillo
Valentina Furian setzt Film, Performance und Fotografie ein, um das Verhältnis zwischen Realität und Fiktion, zwischen Mensch und Natur und zwischen den verschiedenen Arten, insbesondere den Tieren, zu untersuchen. In ihren Filmen befasst sie sich speziell mit dem Prozess der Domestizierung von Tieren, die die Protagonisten ihrer bewegten Bilder sind, und erzählt einerseits von der Verlassenheit der wilden Welt und andererseits von der Behauptung der menschlichen Dominanz über die Natur. In der Videoarbeit 55 (2019) beispielsweise richtet die Künstlerin ihr Objektiv auf einen Hund, der etwas Brennendes im Off anbellt und anknurrt. Im Licht der Flammen kann man die weißen Reißzähne des Tieres erkennen, das durch das Feuer - das primäre Werkzeug des Menschen - bedrängt wird, und sein verzweifeltes, unaufhörliches Bellen versetzt die Betrachter*innen ebenfalls in einen Zustand der Beklemmung.
Das erstmals in The Parliament of Marmots gezeigte Video Centauro (2023), das in Buenos Aires mit Unterstützung der Fundación PROA produziert wurde, konzentriert sich auf die mythologische Figur des Zentauren, einer Kreatur, halb Pferd und halb Mensch.
Das Kameraobjektiv fokussiert auf die nervösen und verhaltenen Bewegungen des domestizierten Tieres: Muskeln spannen sich an, Gelenke beugen sich. Die vom Boden abgesetzte Leinwand ermöglicht die Betrachtung von beiden Seiten, wodurch die Betrachter*innen in das Bild einbezogen und Teil des Hybrids zwischen Realität und Fiktion, zwischen Mensch und Tier werden. Der skulpturale, überdimensionierte Körper des Tieres wird so zu einer Abstraktion, zu einer epidermischen Landschaft, zu einem in Bewegung befindlichen Gebirge, unaufhörlich in der Schwebe, ohne jemals zu verweilen. (M.P.)
VALENTINA FURIAN
Valentina Furian (1989, Venice, Italy) works mainly with moving images and time-based installations. Her cinematographic approach is a hybrid between documentary experimentation and narrative fiction. In 2024 she won the New York Prize with ISCP - International Studio & Curatorial Program, New York. In 2023 she was artist in residency at Proa21, PROA Foundation, Buenos Aires in collaboration with GAMeC, Bergamo and she was selected for the project Nuovo Forno del Pane with MAMbo, Bologna. Over the years she worked with institutional and experimental spaces such as MAXXI, Rome; Pearl Art Museum, Shanghai; Rencontres Internationales Paris/Berlin, IIC Paris; Sunaparanta Center for Contemporary Art Goa, IIC Mumbai; MUSE, Trento; The Blank Contemporary Art, Bergamo; CareOf, Fondazione Stelline, and ViaFarini, Milan; Bevilacqua la Masa Foundation and Microclima, Venice; and Cinema Visionario, Udine.
Valentina Furian - Centauro, 2023 - Garage, Pontives
Valentina Furian, Centauro, 2023. HD Video, Color, Stereo Sound. Courtesy the Artist and Fundación PROA. Photo by Tiberio Sorvillo
Valentina Furian setzt Film, Performance und Fotografie ein, um das Verhältnis zwischen Realität und Fiktion, zwischen Mensch und Natur und zwischen den verschiedenen Arten, insbesondere den Tieren, zu untersuchen. In ihren Filmen befasst sie sich speziell mit dem Prozess der Domestizierung von Tieren, die die Protagonisten ihrer bewegten Bilder sind, und erzählt einerseits von der Verlassenheit der wilden Welt und andererseits von der Behauptung der menschlichen Dominanz über die Natur. In der Videoarbeit 55 (2019) beispielsweise richtet die Künstlerin ihr Objektiv auf einen Hund, der etwas Brennendes im Off anbellt und anknurrt. Im Licht der Flammen kann man die weißen Reißzähne des Tieres erkennen, das durch das Feuer - das primäre Werkzeug des Menschen - bedrängt wird, und sein verzweifeltes, unaufhörliches Bellen versetzt die Betrachter*innen ebenfalls in einen Zustand der Beklemmung.
Das erstmals in The Parliament of Marmots gezeigte Video Centauro (2023), das in Buenos Aires mit Unterstützung der Fundación PROA produziert wurde, konzentriert sich auf die mythologische Figur des Zentauren, einer Kreatur, halb Pferd und halb Mensch.
Das Kameraobjektiv fokussiert auf die nervösen und verhaltenen Bewegungen des domestizierten Tieres: Muskeln spannen sich an, Gelenke beugen sich. Die vom Boden abgesetzte Leinwand ermöglicht die Betrachtung von beiden Seiten, wodurch die Betrachter*innen in das Bild einbezogen und Teil des Hybrids zwischen Realität und Fiktion, zwischen Mensch und Tier werden. Der skulpturale, überdimensionierte Körper des Tieres wird so zu einer Abstraktion, zu einer epidermischen Landschaft, zu einem in Bewegung befindlichen Gebirge, unaufhörlich in der Schwebe, ohne jemals zu verweilen. (M.P.)
VALENTINA FURIAN
Valentina Furian (1989, Venice, Italy) works mainly with moving images and time-based installations. Her cinematographic approach is a hybrid between documentary experimentation and narrative fiction. In 2024 she won the New York Prize with ISCP - International Studio & Curatorial Program, New York. In 2023 she was artist in residency at Proa21, PROA Foundation, Buenos Aires in collaboration with GAMeC, Bergamo and she was selected for the project Nuovo Forno del Pane with MAMbo, Bologna. Over the years she worked with institutional and experimental spaces such as MAXXI, Rome; Pearl Art Museum, Shanghai; Rencontres Internationales Paris/Berlin, IIC Paris; Sunaparanta Center for Contemporary Art Goa, IIC Mumbai; MUSE, Trento; The Blank Contemporary Art, Bergamo; CareOf, Fondazione Stelline, and ViaFarini, Milan; Bevilacqua la Masa Foundation and Microclima, Venice; and Cinema Visionario, Udine.